Verarbeitungsanleitung für Naturtapeten (z.B. Gras- oder Korktapeten)
1. Vorbereitung
- Materialbedarf berechnen: Fläche der Wände ausmessen und ca. 10-15 % zusätzlich einplanen, um Verschnitt und Musterabgleich zu berücksichtigen.
- Untergrund prüfen: Der Untergrund sollte trocken, sauber, glatt und tragfähig sein. Alte Tapetenreste, Schmutz und Unebenheiten müssen entfernt werden.
- Grundieren: Insbesondere bei stark saugenden oder unebenen Untergründen empfiehlt sich das Auftragen einer Grundierung (Tiefengrund oder Tapetengrund).
2. Materialien & Werkzeuge
- Naturtapeten (Gras- oder Korktapeten)
- Spezieller Kleister oder Kleber für Naturtapeten (empfohlen wird Dispersionskleber oder Spezialtapetenkleister für schwere Tapeten)
- Tapeziertisch
- Cutter/Teppichmesser
- Schere
- Tapetenbürste oder Andrückrolle
- Lot (Senkblei) oder Wasserwaage
- Metermaß und Bleistift
- Nahtroller (optional)
- Weicher Schwamm oder Lappen
3. Vorbereitung der Tapeten
- Zuschneiden: Tapetenbahnen auf die benötigte Länge zuschneiden, dabei die Höhe der Wand plus etwa 5 cm Überstand für den exakten Abschluss oben und unten berücksichtigen.
- Muster beachten: Bei Naturtapeten kann es zu Farb- und Strukturunterschieden kommen. Um eine harmonische Optik zu gewährleisten, sollte immer auf Muster und Struktur geachtet werden. Gegebenenfalls die Bahnen passend sortieren.
4. Kleber auftragen
- Art des Klebers: Naturtapeten benötigen einen speziellen Kleber. Der Kleber wird je nach Material entweder auf die Rückseite der Tapete (bei schweren Korktapeten) oder direkt auf die Wand (bei Gras- und anderen leichten Naturtapeten) aufgetragen. Beachten Sie die Herstellerangaben auf der Tapetenverpackung.
- Kleber gleichmäßig auftragen: Bei der Wandklebetechnik sollte der Kleber gleichmäßig und nicht zu dick aufgetragen werden. Bei schwereren Tapeten ist es wichtig, die Tapete gleichmäßig zu bestreichen.
5. Tapete anbringen
- Erste Bahn ausrichten: Mit einem Lot oder einer Wasserwaage eine senkrechte Linie an der Wand ziehen, um die erste Bahn exakt auszurichten. Dies verhindert schiefe Tapetenbahnen.
- Ankleben: Die erste Bahn vorsichtig an der Wand anlegen und nach oben und unten hin etwas Überstand lassen. Mit einer Tapetenbürste oder einer Andrückrolle die Tapete von der Mitte zu den Rändern hin andrücken. Dabei Lufteinschlüsse vermeiden.
- Nähte anpassen: Die folgenden Bahnen müssen Kante an Kante (stumpf) oder mit Überlappung geklebt werden. Dabei auf ein gleichmäßiges Muster achten.
6. Schnitt und Anpassungen
- Überstände abschneiden: Überschüssiges Material an den Decken- und Bodenübergängen mit einem scharfen Cutter abschneiden.
- Nähte glätten: Eventuell die Nähte vorsichtig mit einem Nahtroller oder einem weichen Tuch glattstreichen.
7. Nachbearbeitung
- Reinigen: Überflüssigen Kleber sofort mit einem feuchten Schwamm oder Lappen entfernen. Naturtapeten sind empfindlich, also nicht zu stark reiben.
- Trocknen: Die Naturtapete sollte gleichmäßig und langsam trocknen. Stellen Sie sicher, dass kein direkter Zug oder starke Wärmequellen vorhanden sind, um Spannungen und Risse zu vermeiden.
8. Tipps
- Raumklima: Während und nach der Tapezierarbeit sollte das Raumklima konstant bei etwa 18-20 °C liegen. Plötzliche Temperaturschwankungen können das Material schädigen.
- Rückseiten beachten: Gras- und Korktapeten haben oft unterschiedliche Rückseiten, die bei der Wahl des Klebers entscheidend sind (vlies- oder textilkaschiert).
- Pflege: Naturtapeten sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Verwenden Sie zum Reinigen nur trockene oder leicht feuchte Tücher. Kein starkes Reiben oder scheuern.
Mit dieser Anleitung können Sie Gras- und Korktapeten professionell und sauber verarbeiten. Beachten Sie, dass diese Materialien besonders in der Handhabung sind und ggf. etwas mehr Sorgfalt erfordern als herkömmliche Papiertapeten.